Das diabetische Fußsyndrom ist eine der am meisten gefürchteten Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus.
Es ist in Deutschland die Hauptursache für nicht-traumatische Amputationen, also für Amputationen, die nicht durch einen Unfall verursacht wurden.
Mit passendem Schuhwerk - nicht zu klein und vor allem nicht zu eng - und guter Schulung wäre die Hälfte dieser Amputationen vermeidbar!
Denken Sie daher an Ihre Füße bevor Sie Beschwerden haben!
Wir möchten Sie dazu ermuntern, Ihre Fußgesundheit aktiv in die Hand zu nehmen - und das im wahrsten Sinne des Wortes. Kontrollieren Sie täglich Ihre Füße - auch die Fußsohlen!
Durch einen über einen längeren Zeitraum schlecht eingestellten Blutzucker können die Nerven und Blutgefäße geschädigt werden. Diese Schädigungen können sowohl einzeln als Neuropathie (Nervenschädigung) oder als Angiopathie (Durchblutungsstörung) in Erscheinung treten, als auch in Kombination. Da sich die Schädigungen über Jahre hinweg entwickeln und oft schmerzlos sind, stellen Sie eine hohe Gefahr für den Diabetiker dar: durch die Nervenschädigung kann der Körper Schmerzmeldungen vom Fuß nicht mehr wahrnehmen. Wunden werden daher oft erst spät oder gar nicht erkannt. Durch die Durchblutungsstörung können sich Keime ungehindert verbreiten, da die Selbstheilungsfunktion des Körpers nicht mehr funktioniert. Abgestorbene Fußteile und Amputationen können die Folge sein. Lassen Sie daher bei jedem Arztbesuch auch Ihre Füße untersuchen!
Eigenverantwortung ist beim diabetischen Fußsyndrom sehr wichtig. Verlassen Sie sich also nicht nur auf die ärztlichen Untersuchungen, sondern werden Sie selber aktiv:
Treiben Sie regelmäßig Sport, achten Sie auf gesunde Ernährung und gleichmäßige Blutzuckerwerte, nehmen Sie an Schulungen Ihrer Diabetesberater/-innen teil und ganz wichtig: rauchen Sie nicht!
Schützen Sie Ihre Füße und gehen Sie unbedingt sofort zu Ihrem Diabetologen, wenn Sie eines oder mehrere der folgenden Anzeichen an Ihren Füßen feststellen:
Aber auch beim Schuhkauf ist Disziplin gefragt. Auch wenn noch keine Schädigungen an Ihren Füßen festgestellt wurden, sollten Sie auf modisch elegante und einengende Schuhe verzichten und "fußgerechte" Schuhe tragen. Diese bieten wir von verschiedenen Herstellern in unterschiedlichen Farben, Weiten und Größen in unserem Schuhfachgeschäft an.
Diabetikerschuhe sollten folgende Eigenschaften haben
Erfüllen Ihre Schuhe nicht die oben genannten Anforderungen, sollten Sie sie nach und nach aussortieren und sich neue, geeignete Schuhe zulegen.
Sollten bereits Schädigungen diagnostiziert oder von Ihnen selbst bemerkt worden sein, dann besuchen Sie unsere Fachleute in der Orthopädiewerkstatt in der Paulstraße. Hier werden Sie fachgerecht über mögliche Versorgungen, wie z.B. spezielle Schutzschuhe, Einlagen und orthopädische Maßschuhe beraten. Außerdem kann eine elektronische Fußdruckmessung (Pedographie) durchgeführt werden. Eine etwaige Versorgung wird dann in enger Zusammenarbeit mit Ihrem behandelnden Arzt besprochen, um die bestmögliche Versorgung zu erreichen.
Wenn Sie die obigen Punkte beherzigen und beachten, brauchen Sie sich um Ihre Füße keine großen Sorgen zu machen. Es liegt jedoch zum großen Teil an Ihnen selbst, wie sich Ihre Füße entwickeln.
Unsere Füße sind unser einziger Kontakt zur Erde! Pflegen Sie sie also so gut wie möglich, damit Sie so lange wie möglich etwas von Ihnen haben und mobil bleiben. Denn eine eingeschränkte Mobilität bedeutet auch eine eingeschränkte Lebensqualität!