Sensomotorisch wirkende Einlagen stellen eine wirksame Alternative zu den klassischen Einlagenversorgungen dar. Sie sind auch unter den Bezeichnungen Propriozeptionseinlagen, oder afferenzstimulierende Einlagen bekannt. Im Gegensatz zu den klassischen Einlagen unterstützen sie den Fuß nicht passiv, sondern aktiv. Das bedeutet, dass die Muskulatur den Fuß durch die gezielte Aktivierung und Hemmung bestimmter Muskelgruppen wieder in die richtige Stellung bringen soll.
Der Begriff sensomotorische Einlage bezieht sich auf ein fortlaufend lernendes Informationssystem des menschlichen Körpers. Dieses System befindet sich im Zentralen Nervensystem (ZNS) und ist für die Steuerung und Koordination unseres Bewegungsapparats verantwortlich. Über verschiedene Rezeptoren an den Muskeln, Gelenken, Bändern, Sehnen und der Haut fragt es u.a. ständig Informationen wie Muskellänge, Spannungszustand der Muskulatur und Gelenkstellung ab. Diese Informationsabfrage wird auch als Propriozeption (= Eigenwahrnehmung der Stellung des Körpers im Raum) bezeichnet. Mithilfe der Wahrnehmung werden dann bereits vorhandene Bewegungsmuster im ZNS mit den gelieferten Informationen abgeglichen und der nötige Kraftaufwand für die auszuführende Bewegung berechnet.
Durch ein für jeden Patienten individuell ausgearbeitetes Oberflächenrelief der Einlagen wird die Muskulatur zu einer Reaktion auf die gezielt gesetzten Druckpunkte veranlasst. Dabei senden die Rezeptoren einen sensorischen Reiz an das Zentrale Nervensystem. Dort werden die Reize verarbeitet und die Muskeln zu einer motorischen Antwort veranlasst. Dies führt zu einer veränderten Muskel- und Sehnenspannung. Durch die wiederkehrenden Reize kommt es zu einem Trainingseffekt für die Muskulatur, was dazu führt, dass Fehlstellungen und funktionelle muskuläre Dysbalancen langfristig und dauerhaft korrigiert werden können. Dies konnte bereits in einer wissenschaftlichen Studie belegt werden.
Die Anwendungsbereiche der sensomotorischen Einlagen sind vielfältig und können bei fast allen Krankheitsbildern, die den menschlichen Bewegungsapparat betreffen, angewendet werden. Kontraindikationen für die Versorgung mit sensomotorischen Einlagen sind lediglich kontrakte Fußfehlstellungen, diabetisches Fußsyndrom, Polyarthritis und Morbus Köhler I + II.
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